Sofia aus der Ganztagesklasse 5ag bohrt mit dem Schaufelgriff Löcher in die Erde, in die ihre Mitschülerin Selina gleich die Jungpflanzen einsetzt, aus denen mal Rote Bete und Kohlrabi werden sollen. Aber erst muss noch Eva Wasser in die Löcher füllen. „Wisst ihr, wieso?“, fragt „Acker-Coach“ Maria Höhling. „Die Wurzeln gehen sonst nach oben“, sagt Eva.
Die 5ag macht mit bei der GemüseAckerdemie und ist gerade bei der ersten Pflanzung auf den 14 schuleigenen Gemüsebeeten.
Bevor sie das Gemüsebeet mit Samen, Zwiebeln und Jungpflanzen füllen, haben unsere fleißigen Neuntklässler Benedikt Herold, Henri Kießling, Felix Zollnhofer und Lukas Schmuck (9ac) gemeinsam mit den Ackerbuddys (=ehemalige Gemüseackerschüler) Nils Denscheilmann, Till Spitzenpfeil und Raphael Wich (alle 7c) den Acker vorbereitet.
Die „GemüseAckerdemie“ will Kindern mit einem besonderen Schulprojekt vermitteln, welche Bedeutung die Natur für unsere Ernährung hat, und macht sie zu Gemüsebauern. „Acker-Coaches“ wandelten die alte Kugelwurfanlage in den letzten 2 Jahren mit den Kindern der Ganztgesklasse unter der Organisation ihrer Klassenleitung Heike Schnödt zum Gemüseacker um und begleiten nun ihre nächste Ganztagesklasse 5ag von der Saat bis zur Ernte. Ganz nebenbei entdecken die Schülerinnen und Schüler dabei Gemüsesorten, von denen sie vorher noch nie gehört hatten – und die sie jetzt auch zum ersten Mal probieren.
Kinder lernen in der „GemüseAckerdemie“, wie viel Arbeit im Gemüseanbau steckt
In der GemüseAckerdemie lernen die Kinder vor allem auf praktische Weise – also durch den eigenen Anbau –, welche Gemüsesorten es gibt, wie sie wachsen, welche Bedeutung die Natur für unsere eigene Ernährung und für unser Leben hat – und wie wichtig es ist, die Natur zu erhalten. GemüseAckerdemie ist ein Jahresprogramm: Am Anfang des Jahres lernen die Kinder das Basiswissen über das Gemüse und den Anbau. Dann geht es auf den Acker, und nach der Ernte beschäftigen sich die Klassen damit, was eigentlich mit dem Gemüse passiert. Da geht es dann auch um Themen wie Verschwendung von Nahrungsmitteln und Naturschutz.
Inzwischen hat die GemüseAckerdemie 850 Lernorte
Die Zusammenarbeit mit den Schulen läuft jeweils über vier Jahre. Ziel ist, die Schulen zu befähigen, den Gemüseanbau eigenständig weiterzubetreiben, ein nachhaltiges Projekt, sagt Christoph Schmitz, Gründer der GemüseAckerdemie.
In den folgenden Jahren übernimmt die Schule also immer mehr Eigenverantwortung, und die GemüseAckerdemie reduziert ihren Vor-Ort-Service durch die Acker-Coaches und nimmt stattdessen zunehmend eine beratende Funktion ein.
Die Schulen bekommen außerdem auch Unterrichtsmaterialien, abgestimmt auf die verschiedenen Klassenstufen. Die Schülerinnen und Schüler beginnen auf dem Status „Volle Möhre“ und entwickeln sich dann über „Schlauer Bauer“ und „Gemüse-Guru“ schließlich zu „Acker-Alumni“. Der Großteil der Programmkosten wird über Förderpartner wie die AOK, Stiftungen sowie Spenden finanziert.
Heike Schnödt






